Pinocchio im Exil
Eine Pinocchio-Phantasie von Christian Schuppli mit Texten von Carlo Collodi und Robert Walser
“…Dieser Theaterabend ist ein Erlebnis. Wie Christian Schuppli den eigensinnigen Geppetto gibt, der seinen Sohn mit Vorwürfen und Freundlichkeiten dazu zu bewegen versucht, ihn aus dem Altersheim zu befreien, und sich dazwischen in die Vergangenheit flüchtet, wie Marius Kob als Pinocchio/Carlo genau diese Vergangenheit verdrängen möchte und doch – wie in der Originalgeschichte, in der es immer wieder heisst: „Ich muss zu meinem Vater!“ – die Nähe zu Geppetto sucht. Das ist wunderbar anzusehen. Nicht zu vergessen Michael Studer als enthusiastischen Musiktherapeuten, der Geppetto dazu ermuntert, die Pinocchio-Geschichte mithilfe der Holzpuppe für den Besuchstag der Angehörigen aufzuführen.
Der Sohn spielt erst widerwillig und dann immer engagierter mit, die Abenteuer der Holzpuppe werden im Schnelldurchlauf, mit wechselnden Rollen und unzähligen Genständen, die zu Spielfiguren werden, auf die Bühne gebracht – mal urkomisch, mal traurig und immer wieder sehr poetisch…“
(Michèle Faller, Riehener Zeitung, 5.5.2017)